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Stand: 03.12.2004

Das Fahrwerk – Beispiellos kultiviert

„Der Rover 75 bewegt sich auch auf anspruchsvollen Strecken mit der Leichtigkeit einer sportlichen Limousine, ohne seine komfortable Laufkultur einzubüßen.“ 
David Lindley, Chief Chassis Engineer

Niemand der am Rover 75 Projekt Beteiligten hat sich mehr über den Konstruktionsauftrag gefreut als die Fahrwerksingenieure. Zero-based lautete die Devise, denn die Entwicklungsarbeit begann bei Null. Vorgaben oder Einschränkungen gab es nicht. Die Ingenieure bedienten sich der äußerst leistungsfähigen CAD-Technologie und nutzten darüber hinaus neueste Forschungs- und Testanlagen. 

Das Fahrwerk sollte den typischen Rover Charakter vermitteln, der sich durch eine erstklassige Fahrdynamik und die aktive Beteiligung des Fahrers auszeichnet. Darüber hinaus standen Komfort, Sicherheit und Laufkultur ganz oben im Lastenheft. Vor diesem Hintergrund begann die Auswahl geeigneter Systeme für die Triebwerksaufhängung, die Lenkung und die Bremsanlage. 

Bei der Entwicklung des Rover 75 wurden hochmoderne Simulations-Technologien genutzt, um verschiedene Fahrwerkskonstruktionen noch vor dem Bau des ersten Prototypen mit möglichen Alternativen zu vergleichen. Neun Spezialisten, die sich ausschließlich mit den Fahreigenschaften, der Elastokinematik, dem Fahrkomfort oder der Komponentenfestigkeit und -haltbarkeit befassten, standen dem Team in allen Entwicklungsphasen zur Seite.

Die Vorderradaufhängung

Der Rover 75 ist vorn mit McPherson-Federbeinen ausgerüstet, die über einen Hilfsrahmen angelenkt sind. Sechs gummigelagerte Aufhängungen gewährleisten eine präzise Lenkbarkeit und sorgen zudem für eine wirksame Schwingungsentkopplung. Dank der aufwändigen Konstruktion treten keinerlei unerwünschte Eigenlenkeffekte auf.

Die L-förmigen unteren Querlenker aus geschmiedetem Leichtmetall sind an zwei Kugelgelenken und einer hinteren Gelenkbuchse aufgehängt. Diese Konstruktion gewährleistet eine präzise Rückmeldung der Lenkung. 

Querstabilisatoren an Kugelgelenken und Teflon beschichteten Lagern verhindern eine zu große Seitenneigung der Karosserie und tragen zur ausgezeichneten Fahrstabilität des Rover 75 bei. Die sorgfältig berechnete Fahrwerks-Geometrie bewirkt zudem eine besonders effektive Bremsnickabstützung. Dies verbessert nicht nur das Handling, sondern erhöht ebenfalls den Komfort für die Passagiere.

Um Antriebseinflüsse zu verhindern, ist der Rover 75 mit einer Zwischenwelle und einem Zusatzlager ausgerüstet, so dass die Motorkraft über gleich lange Antriebswellen auf die Vorderräder übertragen wird.

Zur Optimierung des Fahrverhaltens und des Komforts sind die vorderen Federn von der Federbeinachse versetzt eingebaut, um Seitenlasten auszugleichen und die Haftreibung zu verringern. Bei der Fahrwerks-Konfigurierung entschieden sich die Ingenieure für Zweirohr-Gasdruck-Stoßdämpfer mit progressiver Kennung, um beste Fahr- und Lenkeigenschaften zu erzielen.

Die Hinterradaufhängung

Hinten ist der Rover 75 mit einer modifizierten Z-Achse ausgerüstet. Jede Seite weist einen integrierten Längslenker, einen Nabenträger sowie obere und untere Querträger auf. Der Längslenker sorgt für Vorspurtreue und gleicht die Bremsnickbewegung aus, während die Querträger für ausgezeichnete Sturztreue sorgen.

Der obere Querlenker trägt den unteren Sitz der Minibloc-Tonnenfeder, die sich durch lange Federwege bei minimaler Bauhöhe auszeichnet. Die Aufhängung erfolgt über einen Hilfsrahmen, der an vier Gummilagern mit der Karosserie verbunden ist und auch hier für eine wirksame Schwingungsentkopplung sorgt.

Die Bremsanlage

Jeder Rover 75 ist mit einem Vierkanal-Antiblockiersystem und einer elektronischen Bremskraftverteilung ausgerüstet. Das ABS liefert zudem die Basis für die serienmäßige elektronische Traktionskontrolle, die bei allen Modellen mit Sechszylinder- oder Turbodiesel-Triebwerk zum Einsatz kommt. 

Alle vier Räder verfügen über großdimensionierte Scheibenbremsen, die vorn innenbelüftet sind. Die neuartigen Radsensoren arbeiten nicht nur mit der Bremsanlage zusammen, sondern liefern auch Daten an den Tachometer, an die elektronische Steuerung des Scheibenwischers sowie an das Navigationssystem.

Die elektronische Bremskraftverteilung EBD liefert in Abhängigkeit von Pedaldruck und Lastzustand stets den erforderlichen Bremsdruck an die einzelnen Räder und gewährleistet damit optimale Verzögerungswerte. 

Antischlupfregelung

Für die drehmomentstarken V6- und Turbodiesel-Triebwerke steht serienmäßig eine elektronische Antischlupfregelung bereit. Sobald die Räder Schlupf aufweisen, reduziert die Elektronik das Drehmoment und/oder aktiviert die Bremse, bis die Reifenhaftung wiederhergestellt ist. Bei den V6-Benzinmotoren erfolgt die Drehmomentregelung je nach Bedarf über eine servobetätigte Drosselklappe, über die Zündverstellung oder durch Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr.

Fahrwerksdaten

Radaufhängung vorn MacPherson Einzelradaufhängung, Gasdruckstoßdämpfer, L-förmige untere Längslenker
Radaufhängung hinten Z-Achse mit Schraubenfedern und Gasdruckstoßdämpfern
Lenkung Servounterstützte Zahnstangenlenkung
Wendekreis 11,36 Meter
Bremsanlage Zweikreis-Diagonalbremsanlage, ABS, ETC, EBD
Bremse vorn Scheibenbremse, innenbelüftet
Bremse hinten Scheibenbremse
Räder Stahl/Leichtmetall 6J x 15 oder Leichtmetall 6.5J x 15 oder Leichtmetall 6J x 16
Bereifung 195/65 R 15; 205/65 R 15; 215/55 R 16